Trockene, juckende Kopfhaut ist nicht nur unangenehm, sondern stellt auch eine enorme psychische Belastung für die Betroffenen dar. Die richtigen Pflegeprodukte und Hausmittel tragen dazu bei, dass Sie sich keine Gedanken mehr um Schuppen und irritierte Kopfhaut machen müssen.
Was tun gegen juckende Kopfhaut?
Spannungsgefühl, Juckreiz bis hin zu Schmerzen: Probleme mit der Kopfhaut sind nicht nur unangenehm, sondern können zu einer nervenaufreibenden Sache werden. Die Ursachen für juckende Kopfhaut sind unterschiedlichster Natur- sie sind aber in den meisten Fällen sehr gut selbst therapierbar. Bei andauerndem Juckreiz sollte jedoch auf jeden Fall vorab ein Hautarzt zur Abklärung der Symptome aufgesucht werden, um gravierende Erkrankungen auszuschließen. Insbesondere bei nässender und entzündeter Kopfhaut ist ein Arztbesuch unumgänglich, da zur Behandlung unter Umständen verschreibungspflichtige Medikamente nötig sind. Dennoch gibt es einige Tipps und Tricks für den Alltag, die dazu beitragen, dass der lästige Juckreiz vergeht. Damit Sie den Kopf wieder frei haben für die wichtigen Dinge.
Trockene Kopfhaut als Auslöser für Juckreiz
Eine trockene Kopfhaut ist in vielen Fällen verantwortlich für einen andauernden, quälenden Juckreiz. Spannungsgefühle, Kribbeln auf der Kopfhaut und Berührungsempfindlichkeit sind Symptome für eine viel zu geringe Talgproduktion- die Kopfhaut ist auf eine schützende Lipidschicht angewiesen. Fehlt diese, ist ein Austrocknen der Haut mit Schuppenbildung die Folge.
Zu häufiges Haarwaschen kann die körpereigene Lipidschicht zerstören
Der häufigste Grund für eine ausgetrocknete Kopfhaut ist übertriebenes Haarewaschen in Verbindung mit Shampoos mit einem hohen Anteil an Sulfaten und Tensiden. Diese Substanzen greifen die Lipidschicht der Kopfhaut an und zerstören sie, was ein Austrocknen der Kopfhaut fördert. Hautärzte raten, Haare generell nicht jeden Tag zu waschen und auf milde, natürliche Shampoos zurückzugreifen. Abhängig vom Haartyp ist der Einsatz von Shampoo alle drei Tage völlig ausreichend.
Schuppige Kopfhaut: Mehr als „nur“ ein optisches Problem!
Menschen, die unter trockener, zu Spannungsgefühlen neigender Kopfhaut leiden, sind häufig auch von Schuppen betroffen. Wie auf der gesamten Hautoberfläche erneuert sich auch die Kopfhaut regelmäßig in einem vierwöchigen Zyklus. Neue Zellen werden gebildet, abgestorbene Hautzellen werden abgestoßen. Normalerweise sind diese Hautschuppen sehr klein und mit bloßem Auge nicht sichtbar. Liegt aber eine Störung vor, können die Hautzellen unter Umständen nur verzögert abgestoßen werden. In diesem Fall verklumpen die einzelnen Hautzellen und lösen sich als sichtbare Schuppen von der Kopfhaut. Bei trockener Haut rieseln diese Schuppen vom Kopf herunter und lagern sich deutlich sichtbar auf der Kleidung oder dem Kopfkissen ab.
Warum kann die Kopfhaut jucken?
Wie bereits angeschnitten gilt zu häufiges Haarewaschen und der Einsatz stark entfettender Shampoo-Produkte als einer der Hauptauslöser für eine gereizte, zu Schuppen neigende Kopfhaut. Aber auch Stress im Beruf oder im Privatleben zeigt sich oftmals auf dem Kopf! Stress erhöht die Ausschüttung des Hormons Cortisol, welches unter anderem die Neubildung von Hautzellen hemmt. Hierdurch ist die Haut generell und die Kopfhaut im Besonderen anfälliger für Entzündungen, Trockenheit und Juckreiz.
Stress, Ernährung, zu heißes Föhnen – die Auslöser sind vielfältig
Zu heißes Föhnen der Haare oder eine unausgewogene Ernährung können den quälenden Juckreiz auf der Kopfhaut ebenso auslösen. Spezielle schonende Föhne und Nutrikosmetik, welche die Versorgung der für Haut- und Haare wichtigen Mikronährstoffe sicherstellt, können helfen.
Auch trockene Luft, etwa durch warme Heizungsluft oder Klimaanlagen im Sommer, kann Irritationen der Kopfhaut begünstigen. Nicht zuletzt müssen aber auch Hauterkrankungen wie Pilzinfektionen, Neurodermitis oder Schuppenflechte in Betracht gezogen werden, wenn die Kopfhaut juckt.
Mein Kopf juckt – habe ich vielleicht Läuse?
Parasiten können ebenso als Auslöser für zu Juckreiz neigender Kopfhaut infrage kommen. Insbesondere in Haushalten mit schulpflichtigen Kindern werden immer mal wieder Kopfläuse in die eigenen vier Wände „importiert“. Kopfläuse lassen sich relativ leicht und schnell mit speziellen Tinkturen aus der Apotheke behandeln. Seltener, vor allem in unseren Breitengraden, sind Flöhe Auslöser für Juckreiz auf der Kopfhaut. Aber auch Flöhe lassen sich mit speziellen Mitteln schnell und wirkungsvoll bekämpfen, allerdings sind hier umfangreiche Maßnahmen im Haushalt nötig, um die kleinen Plagegeister dauerhaft zu beseitigen.
Auch Allergien können Ursache für juckende, trockene und schuppige Kopfhaut sein
Hinter trockener, schuppiger oder zu Juckreiz neigender Kopfhaut kann eine Allergie stecken. Insbesondere hochindustriell verarbeitete Shampoos enthalten oftmals Inhaltsstoffe, die nicht vertragen werden. Auch bestimmte Lebensmittel können Allergien auslösen. Ein Besuch beim Dermatologen kann hier Klarheit verschaffen.
Trockene, juckende Kopfhaut im Winter
In den Wintermonaten ist die Kopfhaut gleich mehreren Faktoren ausgesetzt, die zu Juckreiz und Schuppen führen. Insbesondere der Wechsel von kalter, trockener Außenluft und künstlicher, ebenfalls trockener Wärme durch Heizungen in den Innenräumen macht der Kopfhaut zu schaffen. Wichtig ist daher ein regelmäßiges und ausgiebiges Lüften der Innenräume. So gelangt frische und angefeuchtete Luft in die Wohnung – eine echte, kleine Kur für die Kopfhaut!
Luftbefeuchter können dabei helfen, die Luft in den Innenräumen ein wenig feuchter und damit angenehmer für die Haut zu halten. Ein heißer Föhn reizt gerade im Winter die Kopfhaut zusätzlich. Daher sollten Haare in den Wintermonaten vorrangig abends gewaschen werden, damit sie über Nacht und ohne Einsatz des heißen Föhns in Ruhe abtrocknen können. Insbesondere im Winter sollte für das Haarewaschen auf natürliche Haarshampoos geachtet werden, die die Kopfhaut nicht unnötig reizen.
Was kann man gegen trockene Kopfhaut machen?
Eine Anpassung der täglichen Kopfhaut-Pflege-Routine ist das beste Mittel, um lästigen Juckreiz nachhaltig auszuschalten. Und es ist wirklich einfach, seiner Kopfhaut etwas Gutes zu tun:
- Haare sollten nicht jeden Tag gewaschen werden. Gönnen Sie Ihrer Kopfhaut mindestens einen Tag, besser noch zwei Tage „Erholung“ bis zur nächsten Wäsche.
- Verzichten Sie auf zu heißes Föhnen: Heiße Luft strapaziert empfindliche Kopfhaut unnötig. Moderne Föhne besitzen eine Kaltluftfunktion, die deutlich sanfter zur Kopfhaut ist. In den warmen Sommermonaten verzichten Sie am besten ganz auf den Föhn und lassen Ihre Haare an der Luft trocknen.
- Gerade industriell hoch verarbeitete Produkte strapazieren empfindliche Kopfhaut durch schlecht verträgliche oder aggressive Inhaltstoffe. Verwenden Sie besser für die milde Pflege natürliche Shampoos für trockene, juckende und empfindliche Kopfhaut.
Neben den richtigen Pflegeprodukten gibt es einige unterstützende Hausmittel, die wunderbar gegen eine viel zu trockene und damit zu Juckreiz neigende Kopfhaut wirken.
- Olivenöl gilt als optimales Hausmittel zur Pflege der empfindlichen Kopfhaut. Besonders bei starkem Juckreiz kann natürliches Olivenöl wahre Wunder bewirken! Für die Anwendung einfach Olivenöl in die Kopfhaut einmassieren und möglichst über Nacht einwirken lassen. Zum Schutz der Bettwäsche wickeln Sie ein Handtuch um den Kopf. Die Behandlung sollte ein - bis zweimal wöchentlich wiederholt werden.
- Klettenwurzelöl war bereits in der Antike als Wirkstoff gegen zu Trockenheit neigender Kopfhaut bekannt. Das Klettenwurzelöl wird genau wie Olivenöl direkt auf die Kopfhaut aufgetragen und muss dort über einen längeren Zeitraum, idealerweise über Nacht, einwirken. Beim Kauf von Klettenwurzelöl unbedingt drauf achten, dass abseits natürlicher Trägeröle möglichst keine weiteren Zusätze enthalten sind!
- Honig ist ein hervorragendes Mittel zur Bekämpfung des quälenden Juckreizes auf der Kopfhaut. Honig pflegt die irritierte Haut und besitzt desinfizierende Eigenschaften. Für die Behandlung der Kopfhaut mit Honig sollten Sie ein wenig Olivenöl zur Verdünnung einsetzen. Die Honig-Öl-Masse wird leicht in das angefeuchtete Haar einmassiert und darf für rund 20 Minuten einwirken. Anschließend wird der Honig mit lauwarmem Wasser und eventuell einem milden, natürlichen Haarshampoo ausgespült.
- Eigelb beruhigt irritierte Kopfhaut durch einen hohen Gehalt an Nährstoffen und einer rückfettenden Wirkung. Unbedingt ist aber darauf zu achten, dass sich am Eigelb keine Reste vom Eiweiß mehr befinden! Eiweiß verklebt die Haare und hinterlässt ein Spannungsgefühl! Für die Anwendung sorgfältig das Eigelb von zwei Eiern trennen und direkt nach der Haarwäsche in das noch feuchte Haar einmassieren. Anschließend wickeln Sie ein Handtuch um Ihre Haare und lassen das Eigelb einige Stunden, besser noch über Nacht, einwirken. Anschließend werden die Reste mit lauwarmem Wasser ausgespült. Bei Bedarf kann die Eigelb-Kur zwei- oder dreimal die Woche wiederholt werden.
Fazit
Trockene, juckende Kopfhaut kann viele Auslöser haben – hat man diese jedoch herausgefunden können die Beschwerden gut therapiert werden. Häufig reicht es, nicht mehr so oft die Haare zu waschen und konventionelle Haarshampoos gegen natürliche Shampoos zu tauschen. Diese Pflegeprodukte sind frei von irritierenden Zusatzstoffen und spezialisiert darauf, empfindlicher Haut zusätzliche Feuchtigkeit zu spenden. Damit Sie sich endlich keine Gedanken mehr um Schuppen und juckende Kopfhaut machen müssen.
Quellen
[1] Barmer. (2020). Juckende Kopfhaut: Vielfältige Ursachen möglich. [Quelle]
[2] Schäffler, A. & Strasser-Vogel, B. (2014). In: Gesundheit heute, Herausgegeben von Dr. med. Arne Schäffler. Trias, Stuttgart, 3. Auflage.
[3] Osthoff, C. (2017). Juckreiz: Was dahinter steckt, was hilft. [Quelle]
[5] Interview Miesel, A. (o.J.). Pflege der Haare und der Kopfhaut bei Neurodermitis. [Quelle]
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