Das zentrale Merkmal der Schuppenflechte (Psoriasis) ist eine immer wieder neu entzündete Haut und ein damit einhergehender starker Juckreiz. Neben der ärztlich verordneten Medikation gelten verschiedene natürliche Hausmittel unterstützend als hilfreich. Sie können dazu beitragen, bestehende Beschwerden und damit verbundene Symptome zu lindern.
Gute Verträglichkeit als Hauptvorteil natürlicher Hilfsmittel
Wer während der akuten Schübe schon häufiger auf Kortison und andere Wirkstoffe zurückgreifen musste, ist meist auf der Suche nach ergänzenden Hautpflegemöglichkeiten auf natürlicher Basis. Eine sanfte Wirkweise, die nicht dafür sorgt, dass die Haut zusätzlich rissiger und dünner wird, ist dabei wesentlich. Nicht jedes Hausmittel hilft allen Betroffenen gleich gut. Hier gilt es auszuprobieren und die Produkte zu nutzen, die jeweils am besten für die eigene Haut funktionieren.
Unterstützung für die Haut
Die gute Verträglichkeit von natürlichen Produkten ist ein Merkmal, das diese für den Alltag von Menschen mit Schuppenflechte besonders gut geeignet macht. Die Inhaltsstoffe sind frei von Nebenwirkungen und haben in erster Linie den Zweck, die Haut zu besänftigen und ihr so viel Unterstützung zukommen zu lassen, wie nur möglich. Es ist generell sinnvoll, verschiedene Hausmittel auszuprobieren, um herauszufinden, was individuell als angenehm empfunden wird und worauf das Hautbild gut anspricht.
5 Hilfsmittel bei Psoriasis
1. Reichhaltige Öle
Ein hochwertiges Öl, das nicht raffiniert wurde, ist für die extrem trockenen Hautpartien von Psoriatikern sehr gut geeignet. Hier ist besonders das Olivenöl hervorzuheben, das viel Feuchtigkeit spendet, rückfettende Eigenschaften hat und den erheblichen Juckreiz verringert. Ein gutes Olivenöl haben die meisten Menschen in der Küche und somit jederzeit verfügbar. Es kann unmittelbar auf die betroffenen Hautpartien aufgetragen werden und ist besonders gut für die Kopfhaut geeignet, wo es am besten einige Stunden einwirkt, bevor es herausgewaschen wird. Olivenöl harmoniert besonders gut mit Nachtkerzenöl. Beides ist zentraler Bestandteil von guten Hautpflegeprodukten bei Psoriasis. Das Nachtkerzenöl enthält für die Haut wichtige mehrfach ungesättigt Fettsäuren.
Weitere Öle, die ebenfalls gut verträglich sind und bedenkenlos angewendet werden können, sind Mandelöl, Avocado-Öl, Hanföl und Leinsamenöl. Das Avocado-Öl verfügt über viele Nährstoffe und verschafft bei rissigen Hautstellen Linderung. Hanföl hat ebenso wie Leinsamenöl und Mandelöl eine gute pflegende Eigenschaft. Das Leinsamenöl (Leinöl) ist darüber hinaus generell bei Menschen mit Hauterkrankungen ein sinnvolles Nahrungsmittel (beispielsweise im Salat oder Quark).
2. Kälte gegen Juckreiz
Eines der primären Probleme der Psoriasis ist der immer wiederkehrende starke Juckreiz. Die Intensität ist oft so groß, dass ein Kratzen nur sehr schwer vermieden werden kann. Das führt häufig zu zusätzlichen Entzündungen und gelegentlich im weiteren Verlauf zu Infektionen. Um in akuten Situationen den Juckreiz zu regulieren ist Kälte ein äußerst effizientes Mittel. Die Anwendung kann entweder mit klassischen Kühlpacks geschehen, die für einige Minuten auf das betroffene Areal gelegt werden oder auch mit feuchtkalten Umschlägen.
Good to know: Bei Kühlpacks ist es erforderlich, ein unmittelbares Auflegen auf die Haut zu vermeiden und sie vorab in ein Tuch einzuschlagen.
An dieser Stelle sei von den klassischen Quarkwickeln, die vielen Betroffenen als kühlender Hausmittel-Tipp bekannt sind, abgeraten. Vor allem wenn die Haut besonders gereizt oder bereits entzündet ist, trocknet Quark sie nur noch mehr aus und kann darüber hinaus zu Verunreinigungen führen. Besser sind hier hygienische Kühlmethoden, die der Haut keinen zusätzlichen Schaden zufügen.
3. Entspannung als Ausgleich
Die psychische Komponente ist für die Befindlichkeit enorm wichtig. Bei Hauterkrankungen ist naturgemäß eine häufige Beschäftigung mit dem Krankheitsbild gegeben. Weiterhin sind belastende Stressfaktoren aller Art dafür bekannt, am Auslösen von Schüben beteiligt zu sein. Schuppenflechte-Betroffene machen meist gute Erfahrungen mit dem aktiven Integrieren von entspannenden Momenten in den täglichen Alltag. Sie sind notwendig und hilfreich, um ein möglichst hohes Maß an Ausgeglichenheit herzustellen.
Individuelle Entspannungstechniken suchen
Welche Entspannungsmöglichkeiten Menschen nutzen, hängt sehr davon ab, was zu ihnen passt. Als hilfreich gelten beispielsweise ein täglicher Aufenthalt in der Natur von wenigstens einer halben Stunde, das Spielen eines Musikinstrumentes und andere kreative Tätigkeiten. Auch das Ausüben von Sport oder bestimmte spezielle Entspannungsverfahren, darunter Meditation, verschiedene Atemtechniken sowie autogenes Training sind gute Optionen. Die meisten Krankenkassen bieten für ihre Mitglieder diverse Entspannungsverfahren an, hier lohnt meist ein Blick auf die Webseite.
4. Antientzündliche Ernährung
Die Ernährungsmedizin ist ein entscheidender Bestandteil bei der Behandlung von entzündlichen Hauterkrankungen. Gerade bei chronischen Erkrankungen, zu denen das Krankheitsbild der Schuppenflechte gehört, ist eine sogenannte antientzündliche Ernährung sinnvoll. Es gibt eine Vielzahl an Nahrungsmitteln, die Entzündungen regelrecht befeuern. Dazu zählen unter anderem Zucker, Fleisch (insbesondere Schwein), Weizen und verarbeitete Lebensmittel (Convenience Produkte). Um Entzündungen einzudämmen oder zumindest in ihrer Heftigkeit zu verringern hilft es nicht nur, auf diese Produkte zu verzichten oder sie möglichst selten zu essen. Es gibt außerdem eine Fülle an Nahrungsmitteln, die als antientzündlich gelten und eine positive Wirkung auf den Verlauf der bekannten Schübe haben.
Obst und Gemüse als Basis einer antientzündlichen Ernährung
Wenn der Hauptanteil der Ernährung aus Gemüse besteht, angereichert durch zuckerarmes Obst (vor allem Beeren aller Art) und Nüssen, ist die Basis für den antientzündlichen Effekt gelegt. Hinzu kommen bestimmte ätherische Öle in Form von Gewürzen, besonders Ingwer, Kurkuma und Chili. Hochwertige Öle sowie dunkles Kakaopulver, Hülsenfrüchte, Lachs, Geflügel und Vollkorn zählen gleichermaßen dazu. Wie bei allen hilfreichen Hausmitteln und unterstützenden Produkten ist hier die Regelmäßigkeit relevant, um erfolgversprechend zu sein.
Zink als natürlicher Helfer bei Hautproblemen
Zink hat ebenfalls eine sehr gute entzündungshemmende Eigenschaft und ist gerade bei Hauterkrankungen eine wichtige Komponente für die Gesunderhaltung. Das Spurenelement spielt darüber hinaus bei der Wundheilung eine zentrale Rolle. Zink ist in erster Linie in tierischen Produkten enthalten, besonders hoch ist der Anteil in Fleisch, Fisch, Milch und Eiern. Wer aus den unterschiedlichsten Gründen nicht genügend Zink aus der Nahrung aufnehmen kann, findet gegebenenfalls in Nahrungsergänzungsmitteln eine Alternative. Als Inhaltsstoff in natürlichen hautpflegenden Produkten ist Zink ebenfalls sehr wirksam und unproblematisch in der Anwendung.
5. Pflegende Salzbäder
Selbst wenn eine Reise zum Toten Meer die wohl effektivste Möglichkeit eines Salzbades darstellt, kann auch ein Bad mit Meersalz in der heimischen Badewanne eine wohltuende Alternative sein. Die Haut wird von Schuppen befreit und die im Salz enthaltenen Mineralien wirken sich positiv auf das Hautbild insgesamt aus. Hier sollte allerdings nicht nur das einfache Kochsalz verwendet werden, sondern das deutlich hochwertigere Meersalz. Die Art des Gewinnungsverfahrens sorgt dafür, dass das Meersalz über einiges mehr an Mineralien und Spurenelemente verfügt als im Kochsalz enthalten sind.
Keine Salzbäder bei offenen Hautstellen
Vorsicht geboten ist jedoch bei akuten Schüben mit offenen, entzündeten Hautstellen. Hier ist ein Salzbad nicht empfohlen, es würde die Herde nur unnötig reizen. Wenn die Stellen abgeheilt sind, steht einem Salzbad jedoch nichts im Wege. Nach dem Baden ist eine gute Pflegelotion für die Rückfettung der Haut angenehm. Ein Einreiben auf die noch feuchte Haut hat hier den besten Effekt.
Fazit
Der chronische Verlauf der Psoriasis-Hauterkrankung geht mit erheblichen entzündlichen Prozessen der Haut einher. Betroffene sind nicht nur auf medizinische Behandlung angewiesen, sondern dauerhaft auf hilfreiche Möglichkeiten, zwischen den Schüben die Haut auf möglichst nebenwirkungsfreie Art zu unterstützen. Hierzu eigenen sich natürliche Hausmittel und nachhaltige Pflegeprodukte mit hochwertigen Inhaltsstoffen.
Quellen
Fux, C. (2016). Schuppenflechte – Behandlung. Download vom 02. März 2021, von [Quelle]
Klinkusch, J. (2020). Schuppenflechte Hausmittel: Was hilft wirklich? Download vom 02. März 2021, von [Quelle]
Psoriasis natürlich behandeln. Download vom 02. März 2021, von [Quelle]
Altbewährte Hausmittel bei Neurodermitis und Psoriasis. Download vom 02. März 2021, von [Quelle]
Zeitschrift der Deutschen Apotheker. (2003). Möglichkeiten und Grenzen von Nahrungsergänzungsmitteln. Ausgabe 22.
PSORIASIS. (o.J.). Schuppenflechte – Hausmittel für die tägliche Pflege. Download vom 02. März 2021, von [Quelle]
Kohn, S. (0.J.). Hautpflege mit Ölen. Download vom 02. März 2021, von [Quelle]
Ernährungsdocs. (2020). Ernährung bei Schuppenflechte. Download vom 02. März 2021, von [Quelle]
Probol, B. (2021). Entzündungen mit gesunder Ernährung lindern. Download vom 02. März 2021, von [Quelle]
Haftungsausschluss und allgemeiner Hinweis zu medizinischen Themen:
Die hier dargestellten Inhalte dienen ausschließlich der neutralen Information und allgemeinen Weiterbildung und sind nicht zur Diagnose, Behandlung, Heilung oder Verhütung von Krankheiten gedacht. Sie ersetzen keinesfalls die fachliche Beratung durch einen Arzt oder Apotheker und dürfen nicht als Grundlage zur eigenständigen Diagnose und Beginn, Änderung oder Beendigung einer Behandlung von Krankheiten verwendet werden. Konsultieren Sie bei gesundheitlichen Fragen oder Beschwerden immer den Arzt Ihres Vertrauens! Wir und unsere Autoren übernehmen keine Haftung für Unannehmlichkeiten oder Schäden, die sich aus der Anwendung der hier dargestellten Information oder Produkte ergeben. Die Produkte und Mikronährstoffe werden als Nahrungsergänzungsmittel angeboten, stellen keinesfalls einen Ersatz für irgendein verschriebenes Medikament dar und dürfen bei Schwangerschaft oder Stillen nicht angewendet werden. Alle Texte erheben weder einen Anspruch auf Vollständigkeit noch kann die Aktualität, Richtigkeit und Ausgewogenheit der dargebotenen Information garantiert werden.
0 Kommentare
Kommentar schreiben